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Projekt

Generationen-ZENTRUM !

Projekt "Generationen-ZENTRUM!“

Aufgabe des vorliegenden Projektes war die Entwicklung eines tragfähigen Betriebskonzeptes für das städtische Seniorenzentrum Marienstraße als Quartiers-Zentrum unter Berücksichtigung der personellen und räumlichen Voraussetzungen, aber eben auch unter Nutzung der Kompetenzen und Ansprüche aktueller und potentieller Nutzerinnen und Nutzer.

Zur Schaffung eines an den Bedarfen und den Möglichkeiten der Zielgruppe(n) "Anbieter" und "Nutzer" ausgerichteten Leistungsprofils und eines entsprechenden Betriebskonzeptes wurde daher die konkrete Ausgestaltung des Betriebskonzeptes mit Expertinnen und Experten sowie in "Planungszellen" und Planungsgesprächen mit aktuellen und potentiellen Nutzerinnen und Nutzern – diskutiert, eine Erstversion für ein neues Betriebskonzept entwickelt, das anschließend in Teilen erstmals umgesetzt wurde. Am Ende des ersten Projektjahres erfolgte gemeinsam mit den Zielgruppen - Anbietern und Nutzern – sowie mit Expertinnen und Experten eine Erstevaluation der bis zum Projektende erzielten Effekte des Projektes bei der Realisierung des Generationen-ZENTRUMS Eschweiler.

Wesentliche Elemente des neuen Betriebskonzeptes sind die Entwicklung eines Leitbildes, die zeitliche und inhaltliche Neuausrichtung der täglichen Angebote für ältere Menschen, die Optimierung und Neugestaltung der Räumlichkeiten, die Einführung eines solidarischen Preissystems, die Ausrichtung des Hauses als zentrale Anlaufstelle (one-stop) für Informationen und Beratungen zum Versorgungs- und Betreuungsangebot für ältere Menschen, eine Intensivierung der Medienarbeit und des Marketings für die Einrichtung sowie die Einführung einer Beteiligungsgremiums für die Nutzerinnen und Nutzer.

Die wesentliche Elemente des neuen Betriebskonzeptes wurden im Laufe des Projektes in ersten Schritten bereits umgesetzt: Die Leitbilddiskussion wurde angestoßen, aber noch nicht beendet. Dazu trägt die Vielzahl der zu beteiligenden – Nutzerinnen und Nutzer, Repräsentanten der im Haus aktiven Organisationen und Einrichtungen, Rats- und Ausschussmitglieder, Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter – bei. Darüber hinaus ist z.T. auch erst ein Verständnis dafür zu wecken, weshalb ein solches Leitbild ein wichtiges Element für eine Neuausrichtung des Hauses ist. Andererseits fehlt in Diskussionen dazu aber auch oft ein Verständnis dafür, dass ein Leitbild ein spezifisches Element und nicht das Gesamtkonzept ist, so dass diese Diskussionen häufig auch weit über die Leitbildgenerierung hinausgehen. Bei den täglichen Angeboten im Gastrobereich wurden die Anforderungen an gesunde Lebensmittel als auch das Gebot der Schonung der natürlichen Ressourcen sowie des fairen Handels im Beschaffungswesen implementiert. Inzwischen bringen sich die im Haus aktiven Organisationen und Einrichtungen in die durch das Projekt angestoßene Entwicklungsdiskussion des Hauses aktiv ein. Im Dezember 2016 konnte das Projekt „Netzwerk ZUHAUSE“, das ein Netzwerk zur 24/7-Versorgung von älteren Menschen aufbaut, Quartier im Haus nehmen und verstärkt nun fachlich und personell das Informations- und Beratungsangebot im Haus. Im Interesse einer weiterhin auskömmlichen Finanzierung des Getränkeangebotes dessen Preise über einen langen Zeitraum hin nicht verändert wurden und auf dem Niveau des Jahres 2002 verharrten, wurde Mitte 2016 ein solidarisches Preissystem eingeführt. Dieses Preissystem definiert einen Mindestpreis und einen Maximalpreis. Die Nutzer können dann ihren individuellen Preis im Bewusstsein der besonderen solidarischen Komponente des Systems bestimmen.

Erste Grundüberlegungen zum Betrieb als One-Stop-Informations- und Beratungspunkt wurden gemeinsam mit im Haus bereits aktiven Anbietern und Dritten geführt, die jedoch im Durchführungszeitraum dieses Projektes noch nicht abgeschlossen werden konnte. Auf der Grundlage weiterer Gespräche soll dann ein erstes Konzept erarbeitet und in der Folge mit allen Beteiligten qualifiziert werden. Für das Haus und seine Angebote wurde eine kontinuierlich aktualisierte Webpräsenz eingerichtet. Diese Webpräsenz ist eingebettet in eine Gesamtberichterstattung zur Seniorenarbeit des öffentlichen Trägers und Dritter in Eschweiler insgesamt. Im Durchführungszeitraum des Projektes wurden die sachlichen und rechtlichen Grundlagen für die Organisation eines Namenswettbewerbs geschaffen. Der Wettbewerb wird im Laufe des Jahres 2017 durchgeführt.

Für die Bekanntmachung der Angebote im Haus wird seit Mitte 2016 ein monatlicher Veranstaltungskalender erstellt und verteilt. Im Durchführungszeitraum wurde eine Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der Nutzerpartizipation angestoßen. Eine Entscheidung über die zukünftige Form der Partizipation wurde im Projektzeitraum noch nicht getroffen, da diese auch eng verknüpft ist mit der Frage, wie – etwa durch einen gemeinnützigen Verein – die Trägerschaft des Hauses zukünftig organisiert werden soll.  Das Veranstaltungsangebot konnte in der 2. Jahreshälfte 2016 deutlich ausgebaut werden. Dazu gehörten Veranstaltungen im Sportbereich Thai Chi, im Kulturbereich Leseabende, sowie im Freizeit- und Unterhaltungsbereich Skatnachmittage, Bingo, Tanztee, die z.T. bereits durch aktive ehrenamtliche Nutzerinnen und Nutzer selbst organisiert werden. Ferner war das Haus im Projektzeitraum mehrfach Veranstaltungsort von Informationsveranstaltungen Dritter.

Im Berichtszeitraum wurde mit einer Instandsetzung der Räumlichkeiten im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss begonnen, die sich bis zum Abschluss in das 1. Halbjahr 2017 hineinziehen wird. Auch mit der Neugestaltung des Außenbereiches wurde im Berichtszeitraum konzeptionell begonnen. Erste Schritte zur Realisierung der neuen Gestaltung wurden dann Ende 2016/Anfang 2017 umgesetzt, so dass bis zum Frühjahr 2017 der angestrebte offene Charakter des Hauses auch insoweit sichtbar werden wird. Zum Abschluss des Projektes wurden aktuelle Nutzerinnen und Nutzer des Seniorenzentrums gebeten, den mit dem Projekt gestarteten Prozess und seine ersten Ergebnisse zu bewerten. Dazu wurde eine schriftliche Befragung durchgeführt. Der mit diesem Projekt eingeleitete Prozess der Neuausrichtung des Seniorenzentrums fand bei den Befragten eine überwiegend positive Resonanz. So fanden 72% von ihnen die dazu bis zum Ende des Jahres 2016 durchgeführten Aktivitäten „gut“ bis „sehr gut“, während lediglich 6% diese eher „weniger gut“ fanden. Desinteresse – „ist mir egal“ – wurde hingegen nur sehr selten von den Befragten genannt, ebenso wie „weiß nicht“.

 

Das Projekt "Generationen-ZENTRUM!“ wurde realisiert im Rahmen des Programms "Anlaufstelle für ältere Menschen" mit Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.